2003 ist Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderungen (EJMB)

Europäisches Jahr der Menschen mit Behinderungen

Schon vor zwei Jahren wurde beschlossen, 2003 zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen zu machen. Die Bezeichnung EJMB 2003 soll aber nicht alleine nur für Aufmerksamkeit für das Thema sorgen, sondern auch ganz konkret mit Maßnahmen verbunden sein, Verbesserungen für die Menschen herbeizuführen. Entsprechend gibt es in ganz Europa ein ganzes Jahr lang verschiedene Aktionen und politische Umsetzungen, um Menschen mit Behinderungen ein Leben ohne Hindernisse zu ermöglichen. Das Programm ist natürlich an sich schon älter und soll auch nach 2003 noch lange nachwirken. Eben so lange, wie es braucht, bis tatsächlich Barrierefreiheit und Chancengleichheit herrschen. Leider haben es Menschen mit Behinderungen nach wie vor in vielen Lebenslagen nicht so einfach. Mehr zu diesem Jahr, den Forderungen und Aktionen gibt es in diesem Artikel.

Probleme für Menschen mit Behinderung

Freiheit bedeutet, dass jeder sein Leben nach eigenen Maßstäben gestaltet und ausleben kann. Menschen mit Behinderungen ist das allerdings in vielen Teilen verwehrt, was nicht immer direkt an den Behinderungen selbst liegt. Natürlich sorgen diese im wahrsten Sinne des Wortes für Behinderungen, aber die Grenzen für solche Menschen fangen oftmals erst im Zusammenspiel mit ihrer Umgebung und der Gesellschaft an.

Oftmals werden Menschen mit Behinderungen noch diskriminiert, beispielsweise bei der Jobsuche, und erfahren daher auch alle andere als Chancengleichheit. Ferner sind viele Orte, beispielsweise Geschäfte oder Lokale, nicht barrierefrei, sodass Menschen mit Behinderungen aus rein physikalischen Hindernissen draußen bleiben müssen. Wie stark diese Einschränkungen sein können, nehmen viele Menschen nicht wahr, für die Zugänglichkeit eine Selbstverständlichkeit ist.

Welche Ziele werden im EJMB gesetzt?

Schon im Jahr 2000 wurde ein politisches Programm auf Ebene der Europäischen Union beschlossen, um eine vollständige Integration von Menschen mit Behinderungen zu erreichen. Im Jahr darauf wurde dann beschlossen, dass 2003 das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen sein sollte. Mit diesem Jahr soll nicht einfach nur lose auf die Problematiken hingewiesen werden. Es gibt konkrete Zielsetzungen, die in diesem Jahr umgesetzt oder in Gang gebracht werden sollen. Dazu gehört in allererster Linie auch die Sensibilisierung, wenn es um das Thema geht. Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf Schutz vor Diskriminierung, was natürlich klar mit der Grundrechtecharta der EU einhergeht. Dieser Schutz muss aber auch gewährleistet werden.

Chancengleichheit als ein Thema des EJMB 2003Es müssen Diskussionen und Gespräche darüber entstehen, welche Maßnahmen getroffen werden können, um tatsächlich Chancengleichheit herzustellen, die heutzutage leider noch nicht herrscht. Das kann und muss auch ein öffentlicher Diskurs sein. Die Europäische Union bietet dabei auch die große Chance, dass sich die Länder untereinander über Strategien und Verfahren austauschen, um sie auf allen Ebenen umsetzen zu können. Insgesamt muss eine stärkere Zusammenarbeit entstehen, nicht nur was die Länder angeht, sondern auch die verschiedenen Institute der Demokratien. Also zum einen Regierungen, zum anderen aber auch die Wirtschaft und Unternehmen, die Wissenschaft und natürlich schlussendlich oder besser zuallererst auch Menschen mit Behinderungen selbst.

Ein ganz wichtiger Schlüssel bei der Umsetzung der Ziele ist die Kommunikation, die gefördert werden muss. Ebenso eine positive Darstellung von Menschen mit Behinderungen. Menschen muss klargemacht werden, wie stark Menschen mit Behinderungen diskriminiert werden und von vielen Dingen des täglichen Lebens ausgeschlossen werden. Gerade auch bei Kindern und Jugendlichen muss ganz stark nachgeholfen werden, damit diese hinsichtlich der Bildung alle Chancen und Förderungen haben können.

Konkrete Maßnahmen im EJMB 2003

Worte und Ziele sind die eine Sache, das Umsetzen ist dagegen eine ganz andere Sache. Entsprechend braucht es sehr konkrete Maßnahmen, auch im EJMB 2003 – dem Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen. Die soll es ein ganzes Jahr lang gehen. Unter anderem durch die Organisation von Veranstaltungen und Treffen, bei denen es nicht nur Eröffnungskonferenzen gibt, sondern auch welche für den Abschluss. Diese Treffen dienen der Kommunikation, Aufklärung und Sensibilisierung. Außerdem müssen Förder- und Informationskampagnen durchgeführt werden.

Konkrete Maßnahmen im EJMBDie Medien spielen in dieser Sache natürlich auch eine große Rolle, weshalb es enge Zusammenarbeiten mit Medien geben soll. Nach wie vor ist es so, dass das Bild von Menschen jeder Art stark durch die Medien geprägt werden. Hier gibt es Chancen, positive Bilder zu generieren. Auf wissenschaftlicher Ebene sollen Studien und Erhebungen stattfinden, um ganz genau zu schauen, wie der Stand ist und wo es konkreten Verbesserungsbedarf gibt. Und natürlich braucht es auch eine breite finanzielle Unterstützung, um Informationskampagnen zu unterstützen und Barrierefreiheit zu schaffen. Diese Finanzierungshilfen müssen sowohl europäisch, als auch national und lokal eingesetzt werden.

Fazit zum europäischen Jahr für Menschen mit Behinderung

Auch wenn sich schon viel getan hat, ist auch weiterhin noch ganz viel Luft nach oben. Wer ohne Behinderungen lebt, wird selten merken, wie selbstverständlich die meisten Dinge im Alltag sind. Allerdings eben nur unter diesen Umständen. Menschen mit Behinderungen müssen täglich mit Barrieren kämpfen, die eine normale Teilhabe an der Gesellschaft zuweilen unmöglich machen. Hinzukommt die Diskriminierung, die nicht immer ganz offen sein muss, doch aber oft deutlich zu spüren ist. Das kann beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt sein, auf dem Menschen mit Behinderungen oftmals kaum zum Zug kommen, weil noch viele Vorurteile herrschen und keine Bereitschaft, sich auf das Thema einzulassen. Das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen soll maßgeblich dafür sorgen, dass die Zukunft in dieser Hinsicht offener, fairer und gleichberechtigter aussieht.